Der Obermarkt zu Görlitz ist so etwa im Jahr 1250 angelegt worden und bildet das Zentrum der II. Stadterweiterung. Zur I. Stadterweiterung gehörte der Untermarkt bis hin zum Brüdertor; Dreifaltigkeitskirche mit Klosteranlage blieben außen vor.
Als Handelsplatz diente der Obermarkt vorwiegend dem Getreideumschlag. So zählte man beispielweise an einem Donnerstag dem 19. Juli 1804 – 754 vollbeladene Getreidewagen. Der Platz war ursprünglich gegliedert in einem oberen und einen unteren Bereich, getrennt durch das bekannte Salzhaus (erbaut 1407). 1535 – 37 (Renaissance) baute man dieses zu einer Tanzlaube sowie einem Kauf- und Gewandhaus um. Bis zum großen Stadtbrand 1717 präsentierte sich der Obermarkt mit reichen gotischen Backsteinfassaden und prächtigen Renaissance-Giebelhäusern (Firstlinie senkrecht zum Platz).
In den folgenden Jahrzehnten entstanden große barocke Hausanlagen, wie wir sie heute an der Nordseite des Platzes finden. Hervorzuheben sind die Häuser N°17, 18, 24 sowie das Napoleonhaus N° 29. Mit Öffnung der Stadtmauern ab 1848 und der Neugestaltung des heutigen Stadtzentrums mit Postplatz und Berliner Straße, wurden auch viele Häuser der Steinstraße und der Nordseite gründerzeitlich überformt.
Das Barockhaus Obermarkt No 18 wurde aus zwei gotischen Giebelhausachen (14. Jh.) in der Renaissance zu einem Handelshaus entwickelt (16. Jh.). Im Jahre 1675 gehörte der Besitz zur Huf- und Waffenschmiedefamilie Krüger. Aus dieser Zeit stammen Kelleranlagen, Hauskern und barockes Herrenzimmer.
Über eine barocke Treppenanlage erreicht man den Repräsentationsraum des Hausherren, ausgestattet mit einer reich verzierten Stuckdecke. Dieser diente wie heute als Festsaal mit außergewöhnlichem Ambiente für gesellschaftliche Höhepunkte aller Art.
Die Geschichte der Gastwirtschaft des Hauses beginnt im Jahre 1870 mit Einrichtung einer Restauration durch Gastwirt Theodor Brade. Um die Jahrhundertwende traf sich hier hauptsächlich das Militär und vergnügte sich in den oberen Räumen. 1936 P. Peeltners Gast-und Bierhaus, Hotel Schwarzenberg, 1950 Hotel “Reichenbacher Turm”, 1986 Umbau “Zum Nachtschmied”. Übernahme und Umgestaltung am 23.06.1997 durch Inhaber Dirk Heilmann als das Schankhaus “Zum Nachtschmied”.